Nach einem verregneten Frühjahr folgte leider auch ein kühler und nasser Juni. In der ersten Junihälfte lagen die Temperaturen kaum über 20°C – um so größer die Freude, dass die letzte Juniwoche ENDLICH ein paar langersehnte Sommertage brachte! Wenn auch die 30°C, die wir in Vorjahren hin und wieder schon mal im Mai sahen, nicht erreicht wurde, gab es wenigstens mal 5 Tage am Stück den lang vermißten azurblauen Himmel mit 20-28° C – und ohne Wasser von oben.
Dies veranlaßte sicherlich den einen oder anderen, endlich Aufstellpool und Planschbecken aus dem Keller zu holen und ein wenig kühles Nass zu genießen und womöglich – nachdem es vollständig abgetrocknet war – dann das eine oder andere Blümelein zu gießen.
Und schon ist die Wasserampel auf gelb, inklusive nebenstehenden alarmistischen Botschaften, die das Gefühl erwecken (sollen?), dass die Lage wirklich dramatisch sei! Und natürlich gibt es Regeln – denn statt Erwachsene wie mündige, verantwortungsvolle und selbstdenkende Menschen zu behandeln, behandelt man uns nun schon länger wie Kleinkinder, denen man ja auch das richtige Händewaschen nochmal erklären mußte. Womöglich noch in leichter Sprache.
Am 3. Juli 2024 verkündete der der Deutsche Wetterdienst, dass wir seit Juni 2023 den nassesten zwölfmonatigen Zeitraum seit Messbeginn 1881 erlebt haben: https://www.dwd.de
Dass ein paar trockene Sommer hinter uns liegen, bestreitet keiner. Aber es liegt offensichtlich auch ein nasses Jahr hinter uns. Wenn nach wenigen trockenen und moderat sommerlichen Tagen bereits die Bedrohungslage herbeigeampelt wird – wie schlimm ist es denn nun wirklich? Müssen wir damit rechnen, dass wir im Falle eines heißen Augusts mit Tagen über 30°C eine rote Wasserampel sehen? Und mit welchen Regeln dann?
Wir fragen nach:
Sehr geehrter Herr Becker,
in der aktuellen Ausgabe des Kannenbäckerland Kurier Nr. 27/2024 vom 04. Juli 2024, Seite 7, wird die neu eingeführte Wasserampel zum ersten Mal auf Warnstufe „gelb“ dargestellt mit der dringenden Aufforderung den Trinkwasserverbrauch zu reduzieren.
Dazu haben wir folgende Fragen:
- Wo liegt der in der Aufforderung erwähnte Durchschnittsverbrauch und auf welchem Zeitraum bezieht dieser sich?
- Der aktuelle Verbrauch wird mit „deutlich über dem Durchschnittsverbrauch“ angegeben:
- Wie hoch ist die konkrete Abweichung (wenn möglich in absoluten und prozentualen Zahlen) und auf welchen Zeitraum bezieht sich diese Abweichung?
- Die Förderleistung der Brunnen wird mit „sehr hoch“ angegeben und die Schüttungsmengen der Quellen sei „nur noch gering“:
- Was bedeutet in diesem Zusammenhang die Angabe „sehr hoch“, wie sind der Vergleichswert und -zeitraum?
- Was bedeutet in diesem Zusammenhang die Angabe „nur noch gering“, wie sind der Vergleichswert und -zeitraum?
- Wo kann ich die aktuellen Daten sowie die historischen Statistiken zu Verbrauch, Durchschnittsverbrauch, Förderleistungen der Einzelbrunnen sowie Schüttungsmengen der einzelen Quellen einsehen, um mir selbst ein Bild der Lage zu machen?
Bis einschließlich letzter Woche war die „Wasserampel“ auf grün, der deutsche Wetterdienst hat in seiner Pressemeldung vom 03. Juli 2024 den nassesten zwölfmonatigen Zeitraum seit Messbeginn 1881 gemeldet: https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2024/20240703_die-zwoelf-nassesten-monaten-seit-messbegin.pdf?__blob=publicationFile&v=4
Zitat: „Noch nie seit Messbeginn im Jahr 1881 gab es in Deutschland so niederschlagsreiche zusammenhängende zwölf Monate wie im Zeitraum Juli 2023 bis Juni 2024. (Abb. 1) Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach Auswertung seiner bundesweiten Messstationen. Dr. Frank Kaspar, Leiter Hydrometeorologie des DWD: „Dieser Rekord wurde erreicht, obwohl keiner der vergangenen zwölf Monate als Rekordmonat auffiel.“ Im Zeitraum Juli 2023 bis Juni 2024 fielen nach Berechnungen des DWD gemittelt über Deutschland rund 1070 Litern pro Quadratmeter. Im Vergleich dazu beträgt der vieljährige Mittelwert der Referenzperiode 1961-1990 rund 789 Liter pro Quadratmeter im Jahr.“
Deutscher Wetterdienst, https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2024/
Mit freundlichen Grüßen
Eva Pucher-Palmer
Der Beitrag wird ergänzt, wenn es neue Erkenntnisse gibt.….