Nachdem unsere Bürgerinitiative als Wählergruppe Pucher-Palmer bei den Kommunalwahlen am vorvergangenen Sonntag erfolgreich angetreten und jeweils einen Sitz im Verbandsgemeinderat und Stadtrat Höhr-Grenzhausen erreichen konnte, erschien am Mittwoch, 12. Juni 2024 dieser Kommentar in der Westerwälder Zeitung. Diesen möchten wir nicht unkommentiert lassen.
Sehr geehrte Frau Piehler,
Ihr Kommentar zum Wahlergebnis in Höhr-Grenzhausen ruft bei uns Verwunderung hervor: Verschafft? Einbrecher verschaffen sich Zugang – wir haben in einer demokratischen Wahl einen Stimmenanteil erreicht, der uns einen Sitz in zwei Gremien demokratisch zuspricht. Ich weiß im übrigen nicht, ob man sich bei 60% Wahlbeteiligung einbilden sollte, dass sich alle Bürger einig seien – mehr als ein Drittel zeigt entweder absolutes Desinteresse oder hegt frustriert die Meinung, dass man nicht wählen brauche, weil ja sowieso alle dasselbe machen?!
Bislang haben Sie leider keinen Kontakt zu uns aufgenommen – daher möchte ich an dieser Stelle gerne ein paar Dinge Ihrer subjektiven Wahrnehmung und des daraus resultierenden, suggestiven Kommentars richtig stellen: Wir haben kein „Ansinnen“, sondern ein Anliegen. Nämlich den Schutz unserer Natur und damit Heimat. Zudem möchten wir uns und unseren Mitbürgern eine hervorragende Wasserqualität bewahren. Warum sollte das falsch sein?
Wir sind Menschen, die hier aufgewachsen sind, und möchten uns – unabhängig von Parteizugehörigkeiten und -bindungen – für den Ort, unsere Region und die Menschen einsetzen. Konstruktiv, das versteht sich von selbst. Konfrontation? Wenn es sein muß – wir sind keine Ja-Sager, sondern selbst denkende Menschen, die sich ihres eigenen Verstandes bedienen.
Auf unserer Website haben wir uns eingehend mit der Studie zur Montabaurer Höhe befaßt und sind zu dem Schluß gekommen, dass diese mehr Fragen aufwirft, als sie Antworten gibt. Möglicherweise ist Ihnen auch nicht entgangen, dass wir seit Juli 2023 erhöhte Niederschläge mit einem kühlen und nassen Frühjahr zu verzeichnen hatten. Selbst jetzt im Juni haben wir noch immer Nachttemperaturen um die 10°C, tagsüber freut man sich über 15°C und mehr – und mal einen Tag ohne Regen. Der Natur tut dies gut, die Landwirte haben indes Sorgenfalten auf der Stirn, weil bis jetzt noch keine Heuernte möglich war.
Verwunderlich ist aber, dass die Glaskugel der „Fachleute mit Zukunftsblick“ offenbar dieses nasse Jahr nicht vorausgesehen hat? Wie kann das denn sein? Konterkariert dies nicht die „Experten“-Erzählung zur großen Dürre und des großen Verdurstens?
Und seit wann ist große Einigkeit ein Qualitätsmerkmal? Der „gut organisiert arbeitende Rat“ war sich einig, dass man das Wasserthema aus dem Wahlkampf rauslassen wolle – Warum? Es geht die Menschen doch direkt etwas an?
Vor ein paar Wochen zog man noch mit dem Schlachtruf „Demokratie leben“ und „für Vielfalt“ durch die Straßen und stellte die eigene Toleranz zur Schau – heute ist die Vielfalt der Meinungen und die gelebte Demokratie offenbar doch nicht mehr gewollt?
Mit freundlichen Grüßen
Eva Pucher-Palmer
Prompte Reaktion
Frau Piehler hat auf unseren Brief umgehend geantwortet. Wir bedanken uns dafür und freuen uns miteinander ins Gespräch zu kommen!
Wir nehmen die Verantwortung in den Gremien und das in uns gesetzte Vertrauen sehr ernst.