Die Schattenseiten von Solarstrom

„Wir brauchen den Ausbau von mehr Photovoltaik-Anlagen“ – diese Meinung teilen offenbar leider auch die Mehrheit der hiesigen Mandatsträger und der Verwaltung. Man fördert Balkonkraftwerke, plant weitere Anlagen für öffentliche Gebäude und weist Flächen für „Solarparks“ aus.

Bei der gestrigen Sitzung des Verbandsgemeinderates (VG Sitzung 10. Februar 2025) stand als TOP3 die Ausweisung von Flächen für Photovoltaikanlagen in der Fortschreibung des Flächennutzungsplans auf der Agenda.

Mit den Stimmen von Bündnis 90/Die Grünen, der SPD, FDP und der CDU wurde der Beschluß angenommen. Die Fraktionsmitglieder der FWG gemeinsam mit J. Gaisbauer von der Wählergruppe Pucher-Palmer/Bürgerinitiative „Wir für Höhr-Grenzhausen“ stimmten dagegen.

Wir halten diesen Beschluß für vollkommenen Irrsinn. Das Abstimmungsverhalten der Befürworter zeugt nicht gerade von Weitsicht. Oder geht es womöglich doch nicht – wie ständig behauptet wird – um die Rettung des Klimas? Der kluge Siebtklässler käme darauf, dass das romantischen Energiewende-Märchen rechnerisch für die Allgemeinheit nicht aufgeht – möglicherweise aber für einzelen Profitgeier?!

1.) Unbezahlbar und unwirtschaftlich

  • Der Zuschußbedarf für das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) wird für 2025 auf 17 Milliarden Euro geschätzt. Ausgaben: 18 Milliarden, Einnahmen: 3 Milliarden.
  • Die EEG Zahlungen sind fix, der Marktpreis des Stroms schwankt. Sinkt er, steigen die EEG Kosten drastisch.
  • Die Schätzungen der vergangenen Jahre waren daher schon deutlich zu niedrig: 10,6 Milliarden wurden für 2024 erwartet, ca. 20 Milliarden benötigt.
  • Gegen wir statt von 17 Milliarden für 2025 mal eher von 34 Milliarden Euro aus – 34 000 000 000!
  • 60% der EEG Kosten entfallen auf Photovoltaik, Solarstrom fällt immer öfter zu Zeiten an, wo deren Strom wertlos ist.
  • „…die Photovoltaikanlagen kannibalisieren sich: Weil die Anlagen quasi im Gleichschritt ihren Strom erzeugen, trifft jede neue Anlage auf einen ohnehin schon übersättigten Markt.“
  • Die Folge: In Zeiten negativer Börsenpreise wird zukünftig die Einspeisevergütung gestrichen. Großanlagen ohne Speicher werden damit unwirtschaftlich!

Quelle: TAZ

  • Seit Januar 2025 Realität: In sonnigen Zeiten sinkt die garantierte Vergütung auf 0, per Smart Meter können Anlagen aus der Ferne abgeschaltet werden, so dass sie dann nicht mal mehr den Eigenbedarf decken dürfen. Und die Betreiber werden für dumm verkauft: Die „verlorene Zeit“ wird nach 20 Jahren angehangen. Ob es dann noch ein EEG gibt? Und eine 20 Jahre alte Anlage ist eben 20 Jahre alt. Und man denkt sich offensichtlich: „Soll der Idiot doch versuchen, selbst seinen Strom an der Börse zu verscheuern…“

Quelle: Merkur

2.) Nach der Dunkelflaute droht die Hellbrise

  • Seit November 2024 befindet sich Deutschland in einer noch immer anhaltenden Dunkelflaute: Kaum Wind, kaum Sonne.
  • Noch schlimmer ist aber eine Hellbrise: „Blauer Himmel, Sommermittagssonne und ein leichter Wind über Deutschland. Durch den Zubau an Photovoltaik in den letzten 2 Jahren um 30 000 MW ist die Kapazität des Solarstroms auf 96 000 MW angestiegen, ein Großteil davon nicht abstellbar.
  • Hörenswert dazu: Frank Hennig im TE Wecker
  • Bricht beispielsweise an den Osterfeiertagen die Stromnachfrage ein und uns lacht ein sonniger Ostersonntag, wird es stressig in den Regelungsschaltstellen: Ein gewaltiges Überangebot von mehreren Gigawatt muß entweder kostenpflichtig wie Müll ins Ausland verklappt werden oder Anlagen müssen großflächig abgeschaltet werden (Brownout). Hoffen wir also auf Shitwetter…

Quelle: Reitschuster, PV Magazin

3.) Klimarettung?

Während Deutschland weiterhin in glückseliger Naivität der scheiternden Energiewende entgegen rudert, haben alle anderen das Boot verlassen und segeln geschwind in die andere Richtung. Nicht mehr lange und wir haben den Abgrund endlich erreicht.