
- Die Betriebsräte von Arcelor Mittal in Eisenhüttenstadt und BASF Schwarzheide fordern in einem Brandbrief ein Umdenken bei der Energieversorgung.
- Auch der Landesbezirk Nordost der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) hat sich hinter die Betriebsräte gestellt und den Brief mitunterzeichnet, ebenso die führenden Arbeitnehmervertreter des Kraftwerksbetreibers Leag aus Cottbus.
- Man sieht die Industriearbeitsplätze konkret in Gefahr, im vergangenen Jahr seien bereits 100 000 Arbeitsplätze in der Industrie verloren gegangen.
- Man erwarte deutliche Signale, wie die „Fehlentwicklungen in der deutschen Energie- und Klimapolitik“ korrigiert werden. Windkraft und Photovoltaik hätten trotz 35 Jahren staatlicher Subventionen „bis heute keinen größeren Beitrag zur Versorgungssicherheit als vor drei Jahrzehnten“ geleistet.
- Stattdessen würden nun Netzkosten im dreistelligen Milliardenbereich verursacht werden.
- Die Verfasser des Briefes fordern Merz auf, den „planlosen Zubau von PV und Wind“ zu beenden.
- „Wenn die Energiewende eine Operation am offenen Herzen unserer Volkswirtschaft ist, dann ist diese Operation bislang gründlich misslungen“, schreiben sie. „Der Patient droht, auf dem OP-Tisch zu sterben.“
Quelle: Apollo News, andere Medien nur hinter Bezahlschranke
Arcelor Mittal reduziert deutsche Standorte
Arcelor Mittal schloss im Dezember 2024 seinen Standort in Olpe, im Juni kündigte der Stahlhersteller an, seine beiden Werke in Bremen und Eisenhüttenstadt, die auf die Produktion von „grünem Stahl“ ausgerichtet werden sollten, nicht umzubauen.
Leag stopt Bau von Wasserstoffkraftwerk in Boxberg
Der Kraftwerksbetreiber Leag wollte eine grüne „GigawattFactory“ bauen, in der Strom aus erneuerbaren Energien produziert und in Batterien gespeichert wird. Außerdem soll die Anlage flexibel zuschaltbare Gaskraftwerke haben. Allerdings kündigte das Unternehmen im Juni an, das geplante Wasserstoffkraftwerk in Boxberg nicht weiter bauen zu wollen.