Windenergie Neuwied

Auch die Stadt Neuwied (Stadtwerke Neuwied) versucht bereits mögliche Standorte für Windkraft im Stadtgebiet zu identifizieren. Zunächst fand man dabei 6, 4 davon nördlich von Monrepos („Meine Ruhe“), dem historischen Naherholungsgebiet über dem Mittelrheintal im Naturpark Rhein-Westerwald. Bekannt auch durch das Schloss Monrepos, Sitz eines ärchaölogischen Forschungszentrums.

Nach den jüngsten gesetzlichen Änderungen, die nun den Bau auch in der Kernzone von Naturparks erlauben, kamen auf Wunsch des Stadtrates 5 mögliche Standorte bei Monrepos hinzu. Auch den Heimbacher Wald, der den schönen Neuwieder Zoo beherbergt, identifizierte man als ausreichend windhöffig und kam so insgesamt auf 20 mögliche Standorte. Beim Blick über die Stadtgrenzen und auf Initiative des Oberbürgermeisters und des Fürstenhauses identifizierte der Projektentwickler Caeli sogar bis zu 50 theoretisch mögliche Standorte, am Ende kam man auf 31 sogenannte „Potentialflächen“. Insgesamt 16 davon befinden sich innerhalb der Stadtgrenzen, 9 auf städtischem Grund und Boden, so dass die Stadtgremien hier entscheiden können. In der Grafik sind diese mit einem grünen Rahmen markiert (Stadtwerke Neuwied).

Quelle: Stadtwerke Neuwied

In Neuwied geht man von Anlagen mit 7 MW Nennleistung aus, die laut eigener Aussage nur einen Bruchteil des benötigten Stroms erzeugen würden (20 Mio kWh gegenüber einem aktuellen Bedarf an 180 Mio kWh). Dabei rechnet man alleine für diese Windenergieanlagen mit einem Investitionsbedarf an 100 Millionen Euro, weitere 250 Mio Millionen veranschlagt man für die Umsetzung von Freiflächen Photovoltaik und den Fernwärmeausbau. Geld, dass die Stadt allein nicht aufbringen könnte, stattdessen aus steuerzahlerfinanzierten Subventionen kommen müßte. Wie dieses Geld bei dem aktuellen politisch geschaffenen wirtschaftlichen Niedergang einer massiv vorangetriebenen Deindustrialisierung eigentlich verdient werden soll, bleibt leider vollständig unbeantwortet. Zumal solche Projekte in der Regel mindestens doppelt so teuer werden.

Windkraft im Neuwieder Becken?

Ein Blick auf die topografische Karte läßt die Neuwieder Windkraftideen wie einen schlechten Witz erscheinen, liegt Neuwied doch im sogenannten „Neuwieder Becken“ am Rhein. Der Heimbacher Wald reicht nur an den höchsten Stellen maximal an die 250 m NN heran. Und auch im Globalen Windatlas (Global Windatlas) ist Neuwied mt 4.5 m/s eines der windschwächsten Gebiete der gesamten Bundesrepublik. Wahnsinn.

Damit eine Anlage im Tal wenigstens ein kleines bißchen Ertrag abwerfen würde, müsste man sogenannte Schwachwindanlagen mit ca 300m Gesamthöhe/175m Nabenhöhe bauen. Einen Brand (im Naturschutzgebiet) löscht da keiner und auch für Sturmschäden sind solche hohen Anlagen anfälliger als kleinere.

Die Trassenführung durch lange Waldstücke zur Errichtung führt zudem duch geschützte Wälder und Ökosysteme des Naturparks.

Die Bürgerinitiative „Energiewende Neuwied“ hat im Mai 2024 gegen die unentgeltliche Einlage städtischer Grundstücke in das Gesellschaftsvermögen der Stadtwerke Neuwied eine Rechtsprüfung bei der Kommunalaufsicht der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Rheinland-Pfalz (ADD Trier) eingereicht, um die Stadtwerke dazu zu befähigen, im Stadtwald Windenergieranlagen zu errichten (Quelle: Energiewende Neuwied).

Dort sieht man den Ausbau nicht grundlastfähiger Energieformen jedenfalls kritisch und hat sich bereits intensiver mit den Planungen von Stadt und Stadtwerken befasst.

Quelle: Energiewende Neuwied